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Die 1.11.1994 Start der Tasmanien Rundreise
Tasmanien war bis vor rund 13.000 Jahren noch mit dem Festland verbunden. Aborigines lebten hier bereits sei 35.000 Jahren. Der steigende Wasserpegel machte Tasmanien zu einer isolierten Insel, auf der sich Flora, Fauna und Ureinwohner nach völlig eigenständigen Maßstäben entwickeln konnten.
1642 wurde Tasmanien erstmals von Europäern gesichtet: Der Holländer Abel Janszoon Tasman passierte die Insel auf seiner Entdeckungsreise, die ihn im weiteren Verlauf nach Neuseeland führte. Bis 1803 blieb die Insel praktisch unberührt. Um den Franosen in der Kolonialisierung neuer Länder zuvorzukommen wurde 1803 Hobart und 1824 Launceston gegründet. Bis 1853 war die “Teufelsinsel der Südsee” eine reine Sträflingskolonie. Tasmanien war der letzte australische Staat, in den Sträflinge deportiert wurden. Erst 1877 wurde die Sträflingskolonie Port Arthur aufgelöst.
Tasmanien ist mit rund 68.000 Quadratkilometern der kleinste und südlichste Staat Australiens. Es ist ein Paradies für Wanderer.

Hobart ist die Hauptstadt Tasmaniens. Sie wurde bereits 1803 als Sträflingskolonie gegründet. Die Ausrufung zur Hauptstadt der Kolonie und des späteren Staates erfolgte 1842.
Hobart liegt mit seinen 185.000 Einwohnern am Mündungsbereich des Derwent River. Im Hinterland thront der 1270 m hohe Mount Wellington.
Kommt man mit dem Flugzeug nach Tasmanien, so ist Hobart die erste Station.

Für diese Rundreise haben wir uns bereits von Deutschland aus ein Auto gemietet und wollen damit verschiedene Orte in Tasmanien anfahren. Bis auf die Cradle Mountain Lodge haben wir keine Unterkunft vorher gebucht. 

Heute morgen haben wir einen Ausflug mit dem Bus zum Mount Wellington (1270), Hobarts Hausberg, gemacht.  Hier liegt teilweise noch Schnee. Normalerweise hat man von hier einen schönen Ausblick auf Hobart und Umgebung. Leider hat es geregnet. Anschließend gab es noch eine kurze Stadtrundfahrt. Stop an der Salamanca Place (viele Künstergeschäfte, Tasman Brunnen und Parlament House). Anschließend kurz zum Hotel und dann Mittagessen am Salamanca Place.. Spaziergang im Batterie Point Viertel. Dann zurück ins Hotel.
Gegen 17.00 wieder raus. Leichter Nieselregen. Von der Elisabeth Street zum Constitution Dock und dann zum Cenotaph Denkmal. Gute Aussicht auf die Tasman Bridge. Dann über die Maquarie Street zur Elisabeth Street. Kaffee getrunken (City Hall, Diverse Häuser).
Anschließend haben wir am Constitution Dock zu Abend gegessen.

Hotel: WESTSIDE Hotel
          156 Bathurst Street, 
          Hobart, Tasmania
          Tel: (002) 326255
          Fax: (002) 347884
          98 AUD
 

Mi 2.11.1994 Hobart - Launceston       190km
Abfahrt nach Launceston im Mietwagen auf den Highway No. 1. Das Wetter wird wieder besser. 35 km vor Launceston fahren wir runter vom Highway  nach Longford (10 km Fahrt). Die Fahrt geht durch eine schöne Landschaft am Fluß entlang. Nach einer Kaffepause in Longford, einem beschaulichen Städtchen geht es weiter nach Launceston.

Launceston ist mit 95.000 Einwohnern  die zweitgrößte Stadt Tasmaniens. Sie liegt am Zusammenfluß von South- und North Esk River, die hier in den Tamar-Fluß münden. Das breite Becken gleicht einem See und mündet 60 km nördlich in die Bass Strait (Meeresenge zwischen Australien und Tasmanien. Launceston wurde bereits 1804 gegründet, hieß damals  allerdings “Paterson”. Über die ganze Stadt sind kleinere und größere Parks verstreut.
Die größte Attraktion ist die Cataract Gorge. Man kann die Schlucht entweder erwandern oder mit dem Schaufelraddampfer "Lady Stelfox" hineinfahren. Die tief eingeschnittene Felsschlucht (2 km westlich von Launceston ist das Ergebnis alter Erdbeben, die Tasmanien vor 40 Mio. Jahren erschütterten. Entlang dem South Esk River findet man an beiden Ufern Wanderwege. Flußaufwärts queren eine Hängebrücke und ein Sessellift die Schlucht.

Nach einem Kaffe Aufstieg zum Eagle Eyrie Lookout. Anschließend fahren wir mit der  Sesselbahn auf die andere Seite. Zurück zum Schluchtanfang geht es über den Zik Zak Track (9). 

Hotel: Bed+Breakfast Motel „The Maldon“
            Brisbane Str. 32
            Tel. (003) 313211 
            Bemerkung: Das Hotel war für 70 AUD in Ordnung
 

Do 3.11.1994 Launceston - Cradle Mountains      195km
Heute fahren wir zur Cradle Mountain Lodge in die Cradle Mountains.
Der Cradle Mountain Nationalpark umfaßt die “Central Highlands”, die auch “Tasmanische Alpen” genannt werden. Die 161.000 ha des NP sind durch das einmalige Zusammenspiel von schroffen Bergen, klaren Seen und einer artenreichen Flora und Fauna geprägt. Die höchsten Gipfel sind Mt. Ossa (1617 m , höchster Berg von TAS), Cradle Mountain (1545 m) und Mt.Olympus (1447 m). 
Der Wanderweg “Overland Track” ist die einzige Verbindung zwischen dem Norden (Waldheim Chalet/Cradle Valley) und dem Süden (Lake St.Clair).
Geologisch sind die Berge aus grobkörnigem Basalt, dem sogenannten “Dolorit”, aufgebaut, was auf einstigen Vulkanismus schließen läßt. Die vor rund 30.000 Jahren noch vorhandenen Gletscher schmolzen mit dem Ende der Eiszeit dahin - übrig blieben die kahlen Berggipfel.

Es geht über die A1 nach Deloraine und dann auf die B12 zur Marakoopa Cave und King Solomons Cave. Die Marakoopa Cave ist wesentlich größer als die King Solomon Cave, aber beide sind sehr schön (Abzweigung zur King Solomon Cave leicht zu verfehlen, da das Schild nicht gut lesbar ist). An der King Solomon Cave gibt es einen kleine Imbiß-Stand. Bei der Marakoopa Cave gibt es einige schöne Wandertracks, eigentlich nur Trampelpfade.
Anschießend ging es bei Regen, Hagel und Gewitter weiter zur Lodge. Hier war es nur bewölkt. Es gibt hier schöne Cabins mit Kaminfeuer. Vor der Hütte haben wir Besuch von Rufus Wallabies bekommen. Wir haben noch Zeit für eine  Fahrt zum Lake Dove (20 min Fahrt über Schotterstraße). Bei Sonne und Windstille gibt es schöne Spiegelungen der Cradle Mountains. Abends werden bei der Lodge die Tiere angefüttert. Schon unterwegs haben wir Opposums und Wallabies gesehen. Bei der Fütterung waren es dann rund 50 Opossums und sogar ein Tasmanischer Teufel.
 

Fr 4.11.1994 Cradle Mountain Lodge
Wenn man nicht unbedingt wandern will, kann man auch eine Vierrad-Tour in die Cradle Mountains machen. Die Fahrt geht über Stock und Stein und durch total ausgewaschene Trampelpfade. Wir stopen auf einem Plateau mit Blick auf die Cradle Mountains. Von rechts Nebel, links Sonne. Dann geht es weiter zum Lake Lea. Unterwegs sind wir mit einem Wombat auf der Strecke um die Wette gefahren. Am Lake Lea gab es eine Teepause. Wir sind auch an einem Echidna Bau mit einem Echidna (Ameisenigel) drin vorbeigekommen.
Nachmittags haben wir eine Wanderung um den Lake Dove (2 Stunden) gemacht. Vom Visitor Center aus kann man ebenfalls ein paar kürzere Wanderungen machen, zum Beispiel 15 Minuten zu den Pencil Pine Falls.
Da es recht kalt geworden ist, probieren wir heute mal unsere Glück mit dem Anzünden des Kamins aus. Alle dafür notwendigen Materialien waren vorhanden. Zum Abendessen ging es in die Lodge.
Vor unserer Hütte hatte wir wieder Besuch von  Opossums. Sie lassen sich sehr gut mit Äpfeln  zum Fotografieren ins Licht locken. Allerdings gab es in der Nacht Randale vor der Hütte. Anscheinend lag noch etwas von dem Apfel rum.
Sa 5.11.1994 Cradle Mountains - Strahan - Tarraleah    400 km
Es hat die ganze Nacht geregnet, bzw. geschneit. Fahrt über die C132 bis zur A10. Bei Tullah rentiert sich aufgrund er Landschaft ein Fotostop. Weiter geht es über die A10 bis Zeehan, dann über die B27 nach Strahan. In Strahan war das Wetter wechselhaft, aber kalt und stürmisch. Strahan liegt am Nordende der Macquarie Harbour Bucht. Um die Jahrhundertwende wurde von hier aus Kupfer aus Queenstown verschifft. Die Attraktion der Stadt sind traumhafte Strände und die Bootsausflüge, die durch die tiefe Bucht bis in den Mündungsbereich des auf 32 km schiffbaren Gordon River führen.
Gordon River Cruises gibt es um diese Jahreszeit nur um 9.30 (bis 14.00). Im Information Center bekommen wir den Vorschlag den King River entlang zu fahren. Es ist zwar ein Matchweg, aber befahrbar. Unterwegs kommen wir an den Cryptic Falls vorbei.Stop und 5 min Walk zu den Cryptic Falls. Der King River liegt im Teepookana Forest Reserve. Da er voll von Sedimentablagerungen vom Queen River in Queenstown ist, gleicht sein Ufer einer Mondlandschaft. Im Teepookana Forst wachsen noch viele Huon Pines. Die Straße ist bis zur stählernen Brücke über den King River befahrbar.
Anschließend geht es weiter nach Queenstown. Die Landschaft ist hier  total anders, da Queenstown eine ehemalige Bergbaustadt ist. Da das abgebaute Kupfer auch gleich hier in einer Schmelze verarbeitet wurde, wurden sehr viele Wälder einfach abgeholzt. Daher gleicht die Landschaft einer Mondwüste.
An der Burbury Bridge kann man zu den  Nelson Falls laufen.Hier trifft die Bezeichnung Wasserfall zu. Weiter zum Lake St. Clair. Erst eine Kaffeepause, dann fahren wir direkt an den See. Leider regnet es mal wieder und es ist neblig, aber zumindest gibt es hier viele Wallabies.
Unterwegs nach Tarraleah stopen wir noch am Brady Lake. 
 
So 6.11.1994 Tarraleah - Port Arthur - Hobart         350km
Nachts hat es wieder Schneeregen gegeben. Es geht über die A10 Richtung Hobart. Um nach Port Arthur zu kommen, muß man in Hobart über die Tasman-Bridge fahren.
Die Sträflingssiedlung Port Arthur auf der praktisch ausweglosen Tasman Peninsula entstand 1830 auf Geheiß des damaligen Gouverneurs Arthur. Sie hatte bis 1877 Bestand und zählte zeitweise 12.000 Gefangene. Diese kamen vom Festland, wo die Sträflingsdeportationen nicht mehr erwünscht waren. Das Gefängnis wurde von den Sträflingen selbst erbaut. Außerdem wurden die Gefangenen in einer Holzmühle beschäftigt, zu Schiffsbau und Kohleabbau gezwungen. Viele von ihnen überlebten den Drill nicht und wurden auf der Isle of the Dead begraben. 
Die Landenge zwischen Tasmanien und der Tasman Peninsula heißt “Eaglehawk Neck”. Es lohnt sich der kurze Abstecher zu den Felsformationen Tesselated Pavement, Blowholes, Tasman’s Arch und Devil’s Kitchen.
Das war unser letzter Tag auf Tasmanien. Morgen geht es wieder auf den australischen Kontinent.
 
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