Manaus
Manaus war um 1900 25 Jahre lang eine der reichsten Städte der Walt. Sein Reichtum gründete auf dem schwarzen Gold des Amazonas, dem Kautschuk. Brasilien lieferte damals 88% des weltweiten Bedarfs an Kautschuk. Die etwas 100 Gummimagnaten von Manaus schickten ihre Wäsche nach Lissabon und ihre Familien nach Paris. An den Premiereabenden floß in den Brunnen vor dem Opernhaus von Manaus der Champagner. Die Oper wurde 1896 aus Teilen errichtet, die man aus Übersee kommen ließ. Das Eisengerüst stammte aus Glasgow, die Ziegel aus Frankreich und die Fresken malte der Italiener Domenico de Angelis. Das Projekt kostete zehn Millionen US$. Als die Plantagen der Engländer in Asien vor dem ersten Weltkrieg die Kautschukpreise des Amazonas unterboten, endete der Boom und ein schleichender Verfall begann. Er wurde erst 1967 gestoppt, als Manaus zur Freihandelszone erklärt wurde. Um die Steuerfreiheit auszunutzen, haben sich Hunderte Fabriken im Industriegebiet niedergelassen.
Manaus liegt am Zusammenfluß der drei größten Nebenflüsse des Amazonas (Solimoes, Rio Negro, Rio Branco)